Das Genre Rap, so wie wir es heute kennen, entsteht in Deutschland ab 1988. Die Pioniere wie Moses P, O-Jay, Turbo B oder LSD rappen bis auf wenige Ausnahmen noch in englischer Sprache. Der Durchbruch des deutschsprachigen Raps gelingt erst Anfang der 1990er Jahre mit völlig unterschiedlichen Motiven und Ideen. Snap´s „The Power“ tritt die Euro-Dance Welle los.
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Gemeinsam mit Falk Schacht hat Arte eine 7-teilige Webserie über Rap aus Deutschland produziert. Drei Teile von Wir tragen die Krone – 40 Jahre Rap aus Deutschland befassen sich mit den 80ern, vier Teile mit den 90ern und der letzte Teil mit den Entwicklungen der letzten 20 Jahre. Interessant ist, dass hier viele Facetten und Einflüsse beleuchtet werden, z.B. auch der Eurodance-Bereich (Shout-out an Technotronic und Pump Up The Jam). Dementsprechend vielfältig ist auch die Schar der Gäste, die ihren Teil dazu beitragen: Absolute Beginner, Nana (!), Kool Savas, Moses Pelham, Stieber Twins, Marteria, Fatoni, Aphroe, Cora E., Fler, Atom One aka Der Lange, MC René, Eko, Advanced Chemistry, Curse, Harris von den Spezializtz, Staiger, Massive Töne usw., so ziemlich jeder kommt zu Wort. Neben den Interviews gibt es auch seltenes Filmmaterial zu sehen (z.B. einen kurzen Clip von einem Konkret Finn-Auftritt aus dem Jahr 1994), außerdem höre ich hier zum ersten Mal jemanden von Fettes Brot, der sich zu den Savas-Disses von damals äußert („Das war okay!“). Ich bin noch nicht ganz durch, aber ich bin sehr neugierig auf die komplette Dokumentation.
Fazit: Eine sehr interessante und sehenswerte Serie, kompakt serviert in 7×25 Minuten – eine etwas andere Perspektive auf die Entstehung von Hip Hop Kultur in Deutschland und seine Entwicklung in den letzten Jahren